Das erste Wort (G2005)

Am Abend des zwanzigsten März 2005 spielte ich einen Videospiel-Klassiker: Thief 2: The Metal Age. Trotz nie verwehender Grandiosität dieses Spieles dank einer sehr aktiven Mod-Community verging keine Sekunde, in der mich das Spiel nicht zur Weißglut brachte.

Alles begann genau an dieser Stelle.

Ich war gerade im Begriff, die zweite Mission Shipping … and receiving zu beginnen, als ich mich fürchterlich aufregen musste, weil ich der Meinung war, dass alles doch viel besser ginge. Allein schon die Tatsache eines Meisterdiebes, der bei seinen Missionen laute Stöckelschuhe trägt und sich seine Waffen, Pfeile und Heiltränke kaufen muss.

Weiterhin natürlich die guten alten Fragen, die ich mir bei Videospielen seit 1994 schon immer gestellt habe und es noch immer tue. Warum haben die Entwickler es nicht auf diese Art und Weise gemacht, warum kann der Spielcharakter dies und jenes nicht, warum wurde hier Potenzial verschenkt, es wäre doch so und so viel besser und und und. Kurzum: Warum macht niemand endlich ein Videospiel, das mir gefällt?

Auf einmal machte es Klick und eine Erkenntnis klopfte an die Tür meines Geistes. Warum sollte ich eigentlich nicht etwas Eigenes erschaffen, anstatt mich ständig mit etwas zu ärgern und zu langweilen? Sofort beendete ich das Spiel und öffnete OpenOffice, damals noch Version 1.

Das erste Wort
Das erste Wort am 20.03. des Jahres 2005 (Klicken für Vollbild) (Da der Post verständlicherweise nicht taggenau zum ersten Wort entstanden ist und ich mir die Mühe der Installation eines uralten Programmes nicht machen wollte, zeigt der Screenshot das Programm LibreOffice, nicht OpenOffice.)

Und da war es.

Ein weißes, digitales Blatt Papier und ein blinkender Cursor, alles geduldig auf meine Eingabe wartend.

Dann war er schließlich geboren. Krinns Vellin. Als Fan von im Grunde allem, was mit Helden und dergleichen zu tun hat, brauchte ich etwas Anderes. Voilà, der Schwarze Patronus war geboren. Der erste Arbeitstitel war »Krinns Vellin und der Schwarze Orb«, was später zu »Die Chronik des Schwarzen Patronus« wurde.